Ich habe letzte Woche in Belgien die ersten Steam Buns meines Lebens gegessen.
Beim großen Backen bei Puratos in St. Vith waren BäckerINNEN aus der ganzen Welt zu Gast.
Wie ihr vielleicht auch einmal dabei sein könnt, erzähle ich euch übrigens auch noch.
Wie Steam Buns gemacht werden, hat Carol Lee mir gezeigt.
Carol ist Yoga Lehrerin aus Malaysia. Vor einigen Jahren begann sie, sich mit gesunder Ernährung zu beschäftigen. Da war der Weg zum Sauerteig nicht weit, denn die Fermentierung, die den Sauerteig so „bubbling“ macht, ist gleichzeitig auch eine Wohltat für die Gesundheit.
Carol hat sich mit Karacho in das Abenteuer „Backen mit Sauerteig“ gestürzt und wurde in kurzer Zeit eine Meisterin darin.
Heute lehrt sie nicht nur Yoga, sondern bringt Kindern und Erwachsenen in ihrem Heimatland bei, wie man gutes Sauerteigbrot backt. sauerteig ist in Asien noch sehr ungewöhnlich.
Und nun bekommt ihr einen privaten Kurs in Sachen Steam Buns!
Steam Buns in der gesunden Variante mit Sauerteig. Auf gehts!
Für den ersten Teil vom Teig braucht ihr:
360 Gramm Mehl (Dinkel oder Weizen)
40 Gramm brauner Zucker (weißer Zucker geht aber auch)
40 Gramm neutrales Öl
170 Gramm kaltes Wasser
Alles gut mit der Hand verkneten und 15 – 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen.
Nun kommt der Sauerteig dazu. 120 Gramm!
Aktiver Sauerteigstarter. Also einer, der neu gefüttert ist und sich schön blubbernd verdoppelt hat.
Vorteig, Sauerteig und 5 Gramm Salz miteinander verkneten.
Nun ist der Steam Bun Teig fertig geknetet. Mit Deckel oder Folie gut abdecken, damit er nicht austrocknet und vier Stunden ruhen lassen. Zimmertemperatur.
Den „ausgeruhten“ Teig zu einer Rolle formen.
Und in gleich große Stücke davon abtrennen. Wie groß? Ungefahr 60 Gramm pro Stück. Carol zeigt es euch!
Aus den Stücken Kugeln formen, die auch -ihr ahnt es schon- wieder eine Ruhepause brauchen.
Je nachdem wie warm es im Raum ist, etwa zwei Stunden, abgedeckt unter einem feuchten Tuch.
Die Ruhe ist übrigens das ganze Geheimnis bei der Fermentierung. Das macht das ganze so gesund!
Während sich die Steam-Bun-Teigkugeln aufplustern wird die Füllung gemacht.
Carol isst -genau wie ich- kein Fleisch, deshalb haben wir uns für eine Gemüsefüllung entschieden.
Aber Steam Buns kann man eigentlich mit allem Füllen was einem in den Sinn kommt.
Kürbis, angebratenes Hackfleisch, Schinken, gebratene Zwiebeln … oder wir hier, eine Füllung aus
Möhren, Frühlingszwiebeln, Zucchini, abgeschmeckt mit Pfeffer und Salz und Sojasauce.
Die „ausgeruhten“ Teigkugeln werden platt gedrückt und anschließend ausgewalzt.
Wie groß? Ungefähr 12 cm Durchmesser. Der Rand wird zum Schluss mit den Fingern noch einmal platt gedrückt, so dass das Innere des Teigfladens dicker ist als seine Ränder.
Zum Schluss kommt die Füllung zum Einsatz
Carol schafft es, dass der Verschluss der Steam Buns aussieht als sei er in kleine Plisseefalten gelegt.
Ich muss noch üben bis meine Buns einen Schönheitspreis kriegen, aber Hauptsache ist doch,
dass die Klöpse beim Dämpfen geschlossen bleiben.
Die kleinen Teigsäckchen müssen nun was?
Richtig! Ruhen! Nicht lange, nur ein bisschen. Eine halbe Stunde bei Raumtemperatur.
Steam Buns lassen sich auch ganz wunderbar für ein Essen mit Gästen vorbereiten.
Dann kommen die Buns an dieser Stelle der Verarbeitung in den Kühlschrank und werden frisch gedämpft wenn sie gebraucht werden.
In St. Vith haben wir die Steam Buns in einem Profigerät gedämpft.
Und auch wenn ich vom Geschmackserlebnis überwältigt war, war Carol mit dem Ergebnis unter optischen Gesichtspunkten nicht zufrieden.
Sie meint, dass die Buns in einem Kochtopf mit Dämpfeinsatz besser gelingen. Ein elektischer Reiskocher oder die Bambuskörbchen, die man für kleines Geld in Asialäden kaufen kann, gehen auch.
Und schaut her, hier kommt ein Nachschlag in Sachen Steam Buns.
Carol schickte mir in der Früh ein Foto von den Dampfnudeln nach asiatischer Art, die sie am Dienstag mit einer Kindergruppe zuhause in Malaysia gebacken hat …
Womit auch der Beweis erbracht ist, dass Steam Buns zu machen kinderleicht ist.
Sieht superlecker aus, oder?
Und wie geht Steam Buns dämpfen im Kochtopf?
Wenig Wasser im Topf zum Kochen bringen, die Buns auf Backpapier in den Dämpfer setzen.
Den Dämpfer in den Kochtopf stellen sobald das Wasser brodelt.
10 Minuten unter starkem Dampf mit geschlossenem Deckel kochen lassen.
Dann den Deckel heben, Dampf ablassen, Kochtemperatur reduzieren und noch weitere 10 Minuten mit Deckel simmern lassen.
Und in dieser Woche stelle ich euch noch die anderen Bäcker vor, die Teil der Quest for Sourdough waren.
Beesham aus Schweden, William aus Singapor, Guy aus Los Angeles und alle anderen. Und ich verrate euch, wie auch ihr Teil dieser Quest werden könnt.
Werbung? Aber sicher!
Werbung für asiatische Köstlichkeiten, Sauerteig und leidenschaftliche Bäcker. Für Puratos in St. Vith und die Freude an gutem Essen.
NICOLE
5. September 2018Liebste Martina,
Ich finde, alleine für die Passage *Werbung* lohnt es sich jeden Tag deinen Blog zu lesen.
Ich liebe deinen Sinn für Humor.
Deine restlichen Zeile natürlich auch!
In diesem Sinne, einen schönen Tag in die Runde!
Nicole
Martina Goernemann
5. September 2018Ich freu‘ mich, wenn ich euch Raumseelen zum Lachen bringen kann! Einen guuuuten Tag für dich! :-)))))
presented by Steph
5. September 2018Guten Morgen und viiiiielen Dank!
Davon werde ich meiner Paula heute Abend berichten! Dann wird sie sich in ihrem Gläschen bestimmt extra schön aufplustern und vor lauter Vorfreude ein paar zusätzliche Blubberblasen produzieren, damit ich diese tolle Rezept auch erfolgreich testen kann :-)))
Dank deiner tollen Fotos, liebe Martina, steigt auch wieder die Vorfreude auf die nächsten Rezepte!
Allen die heute mal reingucken einen schönen Tag!
P.S. es war „der Wurm drin“ … zwischenzeitlich haben sich alle Gurkengläser klammheimlich geöffnet und sind übergelaufen. Vielleicht war die Essig-Honig-Zuckermischung zu „reaktiv“ ;-)) Ich mache seit Jahrzehnten Marmeladen, Gelees usw. ein, stets in den guten Twist-Off-Gläsern. Aber diesmal *seufz* :-((
Herzlichst
Steph
Martina Goernemann
5. September 2018Das ist wirklich ungewöhnlich. Ich hab meine Gläser gerade gestern alle in der Hand gehabt, weil ich ihnen einen neuen Platz im Schrank eingeräumt habe … alles zu! Nichts läuft über und alle Inhalte sehen sehr appetitlich aus. Ich bin echt ratlos, was bei deinen Gläsern schief gelaufen ist. Hab trotzdem einen schönen Tag! Herzlich! M.
Katrin
5. September 2018Tolle Anleitung!:-) Hab ich ehrlich gestanden auch noch nie selbst zuhause gemacht. In Malaysia kann man sie ja auch allerorts in diesen Foodstreets an den Standln kaufen, aber selbst hab ich mir noch nie diese Arbeit gemacht, obwohl ich so einen wunderschönen Dämpfer aus Bambus zuhause hätte. Aber der gefällt mir einfach optisch so gut. Vielleicht darf der Hübsche ja auch wirklich mal ein Kochtopfbad nehmen;-)
Schönen Mittwoch euch allen!
Katrin
Martina Goernemann
5. September 2018Der Aufwand lohnt sich, Katrin. Die niedlichen Buns schmecken unvergleichlich gut. Happy Wochenmitte! :-))))))
Anna
5. September 2018Guten Morgen ♥️
Auf diesen Beitrag war ich besonders gespannt 🙂 Habe vor vielen Monden einen Steambun beim Asiaten gegessen – der war so überhaupt nix: nicht lecker, nicht ekelig, nicht süss, nicht salzig -> gedämpfte Masse
Die von dir vorgestellte Variante, mit Geschmack, interessiert mich sehr 🙂
Habt einen Tag mit Würze ♥️
Martina Goernemann
5. September 2018„Würze“ gefällt mir! Die Aufforderung nehme ich mit in den Tag! Auf gehts!!! Herzlich! M.
Christina
5. September 2018Guten Morgen liebe Martina, liebe Raumseelen
Lecker tönt dieses Rezept, auch dasjenige von gestern mit den Waffeln! Das werde ich sicher ausprobieren und freue mich schon darauf.
Euch allen einen wunderschönen Sommertag -wir erwarten bis zu 27 Grad hier in der Schweiz – bei blauem Himmel.
Martina Goernemann
5. September 2018Der Sommer ist auch in München zurück, liebe Christina. Einen schönen Tag für dich! :-))))))
Gundula
5. September 2018Guten Morgen, Ihr Lieben!
Martina, meinst du, das geht auch mit Süßer Füllung?
Was sollte dagegen sprechen???
Dampfnudeln war und ist hier immer noch der Hit für meine erwachsenen Kinder, aber eben mit Kirschenkompott oder so.
Die ostfriesische Variante heißt übrigens „Mehlpütt“, was Mehlbeutel übersetzt heißt.
Meine Mutter und alle Mütter dieser und früherer Generationen haben einen einzigen riesigen Mehlklops in einer Mullwindel über heißem Wasserdampf auf dem Herd gegart,
In dicke Scheiben geschnitten kam er dann heiß auf den Tisch, dazu gab´s immer eingemachte Birnen und Vanillesoße.
Aber die Herzhafte Variante ist ein guter Tipp für die nächste Party, das probiere ich als erstes aus!
Habt alle einen schönen Tag!
Martina Goernemann
5. September 2018Klar geht das mit süßer Füllung, aber der „Klops“ ist nicht so weißbrotartig wie die bayerischen Dampfnudeln. Happy Mittwoch! :-))))))
Sigrid Lober
6. September 2018Guten Morgen liebe Martina,
wenn mich jemand sucht, ab sofort nur noch in der Küche. Das wäre soooo schön,
weil all diese Köstlichkeiten muss man einfach ausprobieren.
Ich habe heute schon so gelacht. Das möchte ich euch weitergeben. Ich liebe
ja auch Karten mit guten Sprüchen. Heute hab ich auf einer Karte die Aufforderung gelesen:
Optimismus rückwärts zu lesen….. auf die Idee bin ich noch nie gekommen.
Aber es liest sich wunderbar: Sumsi mit Po.
Deshalb geht heute alle mit ganz viel „Sumsi mit Po“ durch den Tag.
Bis bald
liebe herzige Grüßlein
Martina Goernemann
6. September 2018Großer Lacher! Danke, liebe Sigrid, dafür! Häppy Donnerstag :-))))))))
Bauke
6. September 2018Liebe Martina,so schön Rezepte und alles sieht so lecker aus und so nette Bäcker/inn.
Ich stehe leider nicht mehr so gern in der Küche,aber allein die schönen Bilder und die appetitanregenden Texte sind ein Genuss.
Vielen Dank.
Mein Sauerteigstarter ist mir übrigends gut gelungen und die ersten Brote sind gebacken.Da stört mich das in der Küche hantieren gar nicht.Es macht einfach nur zufrieden und unendlich froh!
Eine gute Nacht Dir und allen Raumseelen von Bauke.
Martina Goernemann
7. September 2018Das ist genau das Gefühl … Brot backen macht zufrieden und froh! Ich empfinde das genau so! Häppy Freitag! Herzlich! M.