Am liebsten würden wir sie immer lieben. Gelingt vielen aber nicht. Mütter sind sehr verschieden. Die meisten Mütter lieben grenzenlos. Andere legen ihren Kindern Steine in den Weg. Nicht nur in den Weg, sondern auch auf die Seele. Viele kleine und manche großen Steine. Dort drücken sie dann ein Leben lang.
Drei Worte, die jemand hingesprayt hat. Drei Worte, die ein jubelndes Zeugnis darüber ablegen, wie schön es ist, wenn wir sie lieben können. „Mütter sind geil“ steht da. Und nicht irgendwo, sondern auf einer Lebensretterbox, in der ein Rettungsring aufgehängt ist. Ist das nicht ein herrliches Bild? Ich habe es bei mir in der Nachbarschaft entdeckt. Beim Laufen am sogenannten BUGA-See.
Und zuhören! Ich will e u r e Geschichten hören. Konnten eure Mütter euch gut lieben? Mit welchen Ratschlägen haben sie euch ins Leben geschickt? Welches Bild habt ihr vor Augen wenn ihr an sie denkt?
Der Kuchen ist übrigens ein Bananen-Karottenkuchen. Supergesund. Ohne Zucker. Es gibt eine lustige Geschichte rund um diesen Kuchen, bei der ich am Ende schöne Beine hatte :-)))) Aber davon erzähle ich ein anderes Mal, denn heute ist Muttertag! Greift zu. Ist lecker! Und haltet eure Tassen für den Kaffee hin! Und dann? Dann erzählt von euren Müttern …
Bea
11. Mai 2025Guten Morgen Martina und alle Raumseelen, ich hatte ja schon öfter geschrieben, dass meine Jugend nicht ganz so einfach war, vor allem, weil mich meine Mutter zu ihrer Mutter gegeben hat und ich die meiste Zeit dort gelebt habe und meine Oma schon sehr Grenzwertig war, was Erziehung anging. Ich habe lange nicht verstanden, wie meine Mutter das fertig gebracht hat. Mittlerweile habe ich mich mehr mit dem Thema befasst, welche Faktoren die Entwicklung beeinflussen. Interessanterweise gibt es die Theorie, dass sich in der Familie erlebte Traumata weitervererben. Ich weiß, dass meine Eltern und Großeltern kein leichtes Leben hatten. Es war von Armut und Flucht und Vertreibung im Krieg geprägt. Meine Mutter musste als Kleinkind die Flucht mit einem Pferdewagen erleben, ist dann im Flüchtlingslager in Österreich fast krankheitsbedingt gestorben und hat die meiste Zeit gehungert weil es nichts zu Essen gab. Ich denke, dass die Generation meiner Eltern und Großeltern so viel Kraft fürs nackte Überleben gebraucht haben, dass für Gefühle nicht mehr viel übrig war und sie selber diese Gefühle ja auch nicht erlebt haben. Das hat mir sehr geholfen, vieles zu begreifen und letztendlich auch meinen Frieden mit meiner Mutter zu machen bis sie dann vor mehr als zwei Jahren gestorben ist.
Ich wünsche allen Müttern mit ihren Kindern und allen Töchtern mit ihren Müttern einen schönen Muttertag.
Martina Goernemann
11. Mai 2025Ja, liebe Bea, es hilft, wenn wir das, was geschehen ist, in Zusammenhang setzen mit der Zeit in der es geschehen ist. Ich bin es eine Weile ganz akademisch angegangen. Recherchieren hab ich ja schließlich gelernt :-)))) Hat mir nicht geholfen, weil Trauer und die Wut trotzdem geblieben sind. Aber ich hab mir meine Trauer und die Wut gepackt und gerüttelt und geschüttelt. Das war der Weg, der mir geholfen hat. Seitdem sorge ich dafür, dass meine Seele fit bleibt und ich mir jeden Tag bewusst mache, was ich für ein gutes Leben habe. Setz‘ dich! Wir trinken jetzt Kaffee und essen Kuchen! :-)))))
Julia
11. Mai 2025Puh, ja dieses Thema wird mich sicher niemals mehr loslassen. Meine Mutter ist vor über 20 Jahren verstorben und ich habe bis heute keine Träne vergossen. Das sagt schon alles, oder? Es ging immer nur um sie selbst und ihre eigenen Gefühle. Was sie mit ihren Worten und Handlungen in meiner Seele angerichtet hat, war irrelevant. Als ich Anfang 20 war, habe ich den Kontakt abgebrochen. Ich habe ihr einen langen Brief geschrieben und aufgelistet, welche Situationen und Ereignisse mich seit meiner Kindheit stark belastet haben. Das meiste davon und natürlich gerade die krassesten Dinge hat sie einfach bestritten. Aha, dann hatte ich wohl Wahnvorstellungen.
Ich gönne es jeder Frau, die ein tolles und vertrauensvollen Verhältnis zu ihrer Mutter hat, aber es macht mich schon immer etwas traurig, da ich mir das auch so sehr gewünscht hätte.
Dir, liebe Martina und allen anderen guten Müttern wünsche ich einen tolle Muttertag. Lasst euch verwöhnen und zählt heute keine Kalorien. Ich hätte Rhabarber-Pudding Kuchen im Angebot.
Martina Goernemann
11. Mai 2025Ich verstehe dich sehr, sehr gut. Besser als du es dir vielleicht vorstellen kannst. Von dem Pudding-Rhabarber-Schlemmstück nehme ich gerne. Heute wird geschlemmt. Bleibst du noch auf einen Kaffee? :-))))))
Katrin
11. Mai 2025Guten Morgen (noch) aus dem Bett!
Ich darf noch nicht zum Muttertagsfrühstückstisch rüberkommen – darum lese ich hier inzwischen noch ein bisschen.
Am Nachmittag fahre ich meinen Mann am Flughafen abholen und dann komm ich nochmal bei euch hier vorbei eure Mamageschichten anschauen.
Meine Mama ist ja sowieso die beste Mama und Oma. Kocht für uns und macht auch andere Erledigungen für uns.
Ich darf jetzt frühstücken gehen 🙂
Bis später 🙂
Martina Goernemann
11. Mai 2025:-))))) Happy Muttertag!
Edith
11. Mai 2025Den Müttern in der Runde wünsche ich einen schönen Tag – dass er so verläuft wie ihr es euch vorgestellt habt !
Es ist und bleibt schwierig mit meiner Mutter und mir.
immer wieder habe ich versucht, die Gründe hinter ihrem Verhalten zu verstehen und zu entschuldigen… aber irgendwann möchte auch ich gesehen werden – aber das wird in diesem Leben wohl nicht mehr gelingen.
Daher kümmere ich mich um mich!
Der Kuchen gefällt mir gut – würde ich nachmachen wenn du das Rezept von der Angel lässt.
Habt einen schönen Tag, genießt die Familie, das tolle Wetter und das Leben !
LG aus Ostbelgien, Edith
Martina Goernemann
11. Mai 2025… und es begleitet einen durch das ganze Leben, gell? Es geht nicht weg, auch wenn wir gelernt haben gut damit umzugehen. Das Kuchenrezept bekommst du von Herzen gern. Ich hoffe, dass ich es bis nächsten Sonntag schaffe alles aufzuschreiben, denn ich will euch ja auch die Geschichte mit meinen verschönerten Beinen erzählen, die zum Kuchen dazu gehört :-))))) Wir trinken jetzt gemütlich Kaffee, liebe Edith, und freuen uns, dass wir gelernt haben uns selbst zu s e h e n! :-)))))
Anna
11. Mai 2025Guten Morgen in die Runde!
Was für eine spannende Frage!!!
In einem Satz würde ich sagen:
Unsere Mutter (ich habe 4 Geschwister) war keine besonders gute Mutter. Aber sie hat ihr Bestes gegeben.
Sie konnte „Nähe“ nicht, hatte sie selbst nicht erfahren.
Die beste Zeit mit Nähe zu ihr hatte ich, als meine jüngere Scheester und ich, die Verantwortung für sie übernommenen haben. Bei beginnender Demenz.
Martina Goernemann
11. Mai 2025Weißt du was ich besonders wichtig finde bei uns, die wir emotional abwesende Mütter haben / hatten? Das wir den Bann durchbrechen und das Ganze nicht an unsere Kinder weitergeben. Transgenerationales Trauma … du weißt was ich meine, gell? Aus dieser Drehtür müssen wir aussteigen, damit unsere Kinder warmherzige Mütter haben. Zeit für einen Kaffee? Kuchen gibt es heute auch reichlich! :-)))))
Susanne mit dem Lesetick
11. Mai 2025Ihr Lieben,
ich habe eine wunderbare Mutter, die ich mit ihren 90 Jahren sehr für ihre Energie und ihre Kreativität bewundere. Bei uns in der Familie liegen die Probleme anderswo. Da trägt jeder sein Päckchen…
Da ich auch eine nette Schwiegermutter habe, wird heute viel telefoniert.
Genießt den strahlenden Tag und wendet Euch den Teilen der Familie zu, mit denen es gut läuft,
Susanne
Martina Goernemann
11. Mai 2025Da hast du so recht, liebe Susanne. Ich kenne auch niemanden, der nicht irgendein Päckchen oder sogar ein Paket trägt. Wichtig ist, wie wir damit umgehen, gell? Hier hat der Tag auch strahlend begonnen. Ich genieße das total. Magst du kurz auf einen Kaffee bei uns verweilen? :-)))))
Ursula aus den Süden
11. Mai 2025Guten Morgen,
hmmm schwierig auch wenn wir Gründe suchen Im Krieg, in der Geschichte im warum und wieso es gibt und gab Mütter in derselben Situation und die waren und sind anders. Und immer sind es die Kinder die leiden auf irgendeine Art. Und ja es gibt viel schlimmere Kindheitsgeschichten.
Auch bei mir ist es nicht prickelnd gewesen und aktuell hab ich Angst um mich wie emotionslos ich das Altwerden meiner Mutter sehe und handhabe. Ja da ich hab ich eine Grenze gezogen. Das Gedankenkarusell geht von muss ich dann mal auf die Beerdigung bis hin….. Die Frau hat in den letzten 6 Jahren mehrere OPs schwer und Amputationen von Zeh und Finger gehabt für alles selber verantwortlich. Den Ärger und Aufwand hatten wir Kinder.
Ich werde ihr nie verzeihen können, dass sie mich nicht in der Nacht anrief dass mein Vater verstorben ist sondern mir das erst am nächsten morgen mitteilte – man muss dazu sagen, dass wir in der selben Straße gegenüber wohnen. Denn wir feierten am Abend davor noch alle ihren Geburtstag. Ja mein Vater war krank aber dass es dann so schnell ging…… Meinen Bruder rief sie an der kam mitten in der Nacht. Habe nichts gehört, vom Krankenwagen, da ich auf der anderen Seite schlafe und just genau an diesem Abend mein Mann auf Geschäftsreise war.
Wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag. Das Wetter ist hier herrlich. Jetzt erstmal Kaffee. Vegane Joghurttörtchen mit Erdbeeren und einen klassischen Erdbeerkuchen mit Creme und Tortenguss hätte ich.
Ursula
Martina Goernemann
11. Mai 2025Ja, liebe Ursula, die Trauer um eine Mutter, die lebt kann schlimmer sein, als die Trauer um eine Mutter die tot ist, gell? Aber ist es nicht großartig, dass wir Töchter uns damit auseinandersetzen? Unserer Wut Platz geben und uns trauen hinzuschauen? Ich verstehe dich sehr gut. Deine Kuchenauswahl klingt wunderbar. Ich will ALLES probieren, denn heute wird geschlemmt :-)))) Halt‘ die Tasse hin. Der Kaffee kommt sofort :-)))))
Gabriele
11. Mai 2025Ihr Lieben alle, so vielem, was die Eine oder Andere hier schreibt, kann ich nur zustimmen.Es gab einige wenige Situationen und zwei, drei Fotos, aus denen ich schließe, daß meine Mutter durchaus gute Gefühle für mich hatte. Nur mit dem Zeigen hat das leider nicht geklappt. Im Rückblick kann ich einiges durchaus nachvollziehen. Trotzdem habe ich bis heute manchmal das Gefühl, nicht dazu zu gehören…..
Ich hätte sehr gerne ein Stückchen von Ursulas Erdbeerkuchen zum Kaffee. Vielen Dank. Und dann geht es ins Atelier weiter aus/aufräumen.
Wunderbar sonnige Grüße an euch alle da draussen, Gabriele aus NF
Martina Goernemann
11. Mai 2025Die Generation unserer Eltern und Großeltern hatte es nicht so mit dem Zeigen von Gefühlen. Erst recht nicht mit Liebesbekundungen. Ich kann vieles -so wie du- nachvollziehen. Was aber meine Wut darüber nicht schmälert, dass niemals die Bereitschaft zum Aufarbeiten vorhanden war oder ist. Hast du schon ein neues Atelier? Oder soll ich weiter die Daumen drücken? Ich hoffe, von Ursulas Kuchen ist noch da. Kaffee jedenfalls gibt es reichlich :-)))))
Ursula aus dem Südeb
11. Mai 2025wenige Stücke sind noch da. Wer will gerne.
Ursula
Martina Goernemann
12. Mai 2025:-))))
Ina aus Weinheim
11. Mai 2025Guten Abend, ich bin spät dran, ich weiß., aber das muss ich heute noch loswerden.
Immer am Muttertag kommen mir diese Gedanken: Es werden meist die Defizite des Kindseins genannt, zu wenig Liebe, nicht gesehen werden, zu wenig emotionale Bindung in der Beziehung zur Mutter, die noch bis ins Erwachsenenalter reicht.
Ich habe genau das Gegenteil erlebt, obwohl meine Eltern die Kriegszeit und später die Nachkriegszeit erlebt haben, in der ich geboren wurde. Ich habe als Einzelkind eine Liebe und ein Beschütztsein erfahren, das mich nicht auf das Leben vorbereitet hat. Ich wurde unendlich verwöhnt, mir wurde jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Es war eine Liebe, die ich im Nachhinein als toxisch bezeichne.
Als Kind und auch noch als Erwachsene war mir der Gedanke, dass meine Eltern sterben werden, unerträglich, und ich fühlte mich verpflichtet, im hohen Alter für sie zu sorgen und ihr Leben zu organisieren.
Eine lange Psychoanalyse hat mir geholfen, klarer zu sehen und mit meinen eigenen Defiziten umzugehen, die noch aus diesem Kindsein resultieren.
Meine Eltern sind beide hochbetagt gestorben, auch ich habe nicht geweint sondern fühlte nur Erleichterung und Freiheit.
Versöhnend im Nachhinein ist aber auch, dass ich in der Kindheit geliebt wurde – und das fühlt sich wieder gut an.
Ich grüße Euch herzlich und wünsche eine gute Woche.
Martina Goernemann
12. Mai 2025Ich antworte noch später als du am späten Abend, denn es ist schon Montagmorgen. Verzeih, aber ich hab es gestern nicht mehr geschafft in die Kommentare zu schauen. Das ist eine echte Liebesfalle, die du da beschreibst. Es nimmt die Seele buchstäblich in die Zange. Und einen Sack voller Schuldgefühle bekommt man kostenlos dazu. Wie gut, dass du es geschafft hast, dir ein gutes Leben aufzubauen. Ich wünsche dir eine sonnige, entspannte, guuuuute Woche! :-)))))