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Schlau

Halloween live! Mein München, was ist los mit dir?

Wisst ihr wieviel Hass in einen einzigen Menschen passt? Ich weiß es seit Dienstag. Nicht in Pfund oder Kilo, aber in Dezibel. Ich war dabei, wie eine Frau diesen Hass aus sich herausschrie. Vor meinen Augen. Eine unauffällige Frau. Jung, Jeans, kurze Jacke, lange Haare. Eine solche Verwandlung von Mensch zu Monster habe ich bisher nur im Kino gesehen.

Alle wollen sich an Halloween gern gruseln.

Ich hatte Halloween live. Mitten in München. Aber mit lustigem Gruseln und Kürbisgesichtern hatte das nichts zu tun. Ich war erschüttert, angewidert, fassungslos. Wenn die furiose junge Frau eine Waffe gehabt hätte… ich bin sicher, sie hätte geschossen. Aber der Reihe nach.

Halloween und Duftkerzen

Ich hatte mich darauf gefreut in die Stadt zu fahren.

Diverse Dinge auf meiner Liste, die ich erledigen wollte. Fabelhaftes Wetter, wunderbare Laune. Ich fand per Zufall eine Duftkerze, die mich schmunzeln lies. Kann man ja mal ausprobieren, dachte ich, kaufte zwei und war fröhlich.  Ich machte ein paar Fotos, denn der Dom wurde von wunderbarem Herbstlicht bestrahlt.

Die Welt schien sehr in Ordnung!
In einer der Verbindungsgassen zwischen Herzogspitalstrasse und Fußgängerzone began mein Münchener Halloween. Ich lief hinter einem Pärchen auf dem Bürgersteig. Zwei Männer kamen uns entgegen. Passierten erst das Paar, dann mich und bewegten sich bereits von uns weg in entgegengesetzter Richtung als der Begleiter der Frau zurücksprintete und schrie: „Was hast du gesagt?“
Ich hatte nichts gesagt, also konnte er nur die beiden Jungs hinter mir meinen. „Ich hab überhaupt nix gesagt!“ sagte erst der eine, dann der andere.
„Was hast du gesagt?“ „Nix!“
„Was hast du gesagt?“ „Überhaupt nix!“
Das ging noch eine Weile so weiter mit der „Was-hast-du-gesagt“-Frage und anfassen und schubsen.

Ich war zur Seite getreten, mein Handy im Anschlag.
Jederzeit bereit die Polizei zu rufen. Aber aus den umliegenden Geschäften eilten junge Männer als Schlichter herbei. Ein bunter Mix aller Nationalitäten, die in allen Sprachen versuchten zu beruhigen. Mut und Hilfsbereitschaft! Nicht ungefährlich mittenhinein zu gehen in dieses Knäuel von Menschen, die sich ineinander verbissen hatten. Ich bewunderte die Helfer dafür.

Die junge Frau war bisher nur Beobachterin und als die Gruppe entwirrt und beruhigt worden war schien jeder seiner Wege gehen zu wollen.
Doch plötzlich preschte die Frau zurück. Sie schrie! Sie trat nach den beiden Männern! Ich erspare euch die Hasstirade. Jedes einzeln Wort war rassistisch, homophob, degoutant. Kurz: ekelhaft. Drei (!) Männer hielten sie fest. Nach endlosen Minuten schien sie sich zu beruhigen. Die Männer ließen sie los. Und das ekelhafte Spiel begann von vorne. Sie trat, sie schlug und beleidigte. Schrill. Hysterisch. Unbeschreiblich.

Es wäre leicht gewesen, von diesem Vorfall ein Video zu drehen.
Hätte wahrscheinlich bereits eine halbe Million Klicks. Aber ich akzeptiere die Persönlichkeitsrechte. Auch von Furien.
Ihr Begleiter schleifte sie schließlich vom Ziel ihrer Beschimpfungen weg, aber sie schrie den Männern nach:  „Gott wird dich strafen, du Stück Sch … ! Gott wird dich töten. Ich treffe dich wieder!“ Dieser Satz machte mir endgültig Gänsehaut.

Halloween in München

Wer solche Szenen erlebt, braucht keine Halloween – Gruselei

Aber der Dom glänzte immer noch bezaubernd im Sonnenlicht, auch wenn er momentan aus  jeder Richtung mit Baukränen zugestellt ist. Überall in der Stadt Halloween – Dekorationen und ich dachte … das wahre Gruseln braucht keinen Kürbis!
Mir fielen diverse Männer an vielen verschiedenen Stellen der Stadt auf. Alle jung. Keiner wirkte gebrechlich. Alle hatten ein großes Pappschild in den Händen.
„Ich habe Hunger. Bitte Hilfe!“ Schwarzer Filzstift, braune Pappe. Überall die gleiche Handschrift, gleiches Layout, gleicher Text. Unfassbar! Jetzt gibt es auch schon System-Bettelei! Ich wollte eines der Schilder fotografieren. Nur das Schild, nicht den Mann.
Man ließ mich wissen, dass eine solche Handlung üble Konsequenzen nach sich ziehen würde. HAPPY HALLOWEEN!

Halloween in München

Noch mal Dom, nochmal Baustelle.

Keiner der Passanten lächelt, alle Mundwinkel sehr weit unten. Himmelherrjeh, dachte ich, München braucht zur Zeit wirklich keine zusätzliche Halloween – Deko.
Alle genervt. Fußgänger, Autofahrer, alle! Zugegeben, der Verkehr in München ist echt schlimm. Hat auch mit den vielen Baustellen zu tun, aber daran allein kann es nicht liegen.

Ich stieg ins Auto, bereit den Kampf mit dem Verkehrschaos aufzunehmen.
An einer Ampel muss ich warten obwohl grün ist. Das Auto vor mir macht keine Anstalten loszufahren. Es wird wieder rot. Es wird wieder grün. Das Auto steht. Ich hupe. Ich hupe nochmal. Das Auto setzt sich in Bewegung. Aber offenbar nur um mir zu zeigen, wer hier der Boss ist. Der Fahrer fährt mit gefühlten 0,005 Kmh vor mir her. Lange! Ich habe auf Grund des dichten Verkehrs keine Chance zu überholen. Mein Herz rast. Ich hupe. Der Fahrer reduziert seine Geschwindigkeit auf 0,002. An der nächsten Ampel kommen wir nebeneinander zu stehen.

Er fährt die Beifahrerscheibe herunter und beleidigt, über die neben ihm sitzende Gattin hinweg, zunächst mein Auto.
Er nennt es „dickes Auto“! Was nicht stimmt. Mein Auto ist äußerst hübsch proportioniert.  Dann wendet er sich meinem optischen Erscheinungsbild zu: „Du bist so hässlich, dass du nur in der Geisterbahn arbeiten kannst. Geh nach Hause zu deinem Mann. Der ist wahrscheinlich noch hässlicher als du!“  Es folgten eine ganze Reihe Beleidigungen mehr.  Die Spucke spritzte, so sehr regte er sich auf, während die Gattin regungslos geradeaus blickte. Stumm. Jeden Blickkontakt zu mir vermied und augenscheinlich versuchte die peinliche Vorstellung ihres Mannes weg zu atmen.

Halloween in München

Der Mann war offenbar im Halloween – Fieber!

Anders kann ich mir nicht erklären, warum ihm die Berufsempfehlung „Geisterbahn“ so spontan eingefallen ist. Ich hab später vorsichtshalber den Spiegel in meiner Sonnenblende bemüht, um zu sehen ob vielleicht mysteriöse Veränderungen in meinem Gesicht stattgefunden haben. War aber alles wie immer und   -wie ich finde-  geisterbahnuntauglich.

Das mit der Kerze hat übrigens auch nicht geklappt.
Habe beide angezündet und die Küche wurde trotzdem nicht sauber. Muss ich wohl doch selber putzen.
Ich wünsche euch allen dennoch HAPPY HALLOWEEN und würde gerne wissen, wie ihr mit solchen Giftspritzen umgeht wenn sie euch begegnen. Habt ihr Atemübungen um die Nerven zu behalten?
Ich bin gespannt! Kaffee gibt es natürlich auch. Tee? Wasser? Und wer nach dieser Geschichte etwas Stärkeres braucht … kein Problem! :-)))))

40 Comments
  • Ursula
    31. Oktober 2021

    Oje Martina, da scheinst du wirklich einen argen Tag erlebt zu haben. Wer weiß, was da in der Luft gelegen ist!
    Ich kann gar nicht sagen, wie ich reagieren würde, da ich etwas Ähnliches bislang nicht erlebt habe. Am besten ist es wohl, solche Verrückten zu ignorieren so gut man kann, denn man weiß ja nicht, zu welcher Eskalation die noch fähig sind.Nicht einfach!
    Dennoch einen wunderbaren friedlichen Sonntag!
    Ursula aus I

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      In eine Messerstecherei wollte ich auch nicht hineingeraten, aber ich bin nicht der Typ, der abhaut. Die Jungs aus den umliegenden Geschäften haben das aber wunderbar geregelt. Ich hätte sonst die Polizei geholt. Das Präsidium ist nicht weit entfernt von der Stelle wo die junge Frau so ausgezuckt ist. Und der Geisterbahnfahrer? Eine glücklose, traurige, graue Wurst. Kaffee für dich? :-))))))

  • Silke aus Flensburg
    31. Oktober 2021

    Liebe Martinya, liebe Raumseeeln,
    das passiert mir nicht oft- aber ich bin sprachlos…

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Ich sage nur: Großstadtdschungel! Einen schönen, dünnen Kaffee für dich? :-)))))

  • Silke aus Flensburg
    31. Oktober 2021

    Martinya ist auch schön, vorher wares Martini – aber den gibt es erst heute abend – troccken natürlich;0)

  • Christina
    31. Oktober 2021

    Liebe Martina
    Das tut mir leid, kein schöner Tag für dich. Die Stimmung ist überall ziemlich explosiv geworden. Ich denke die Hilflosigkeit und Unsicherheit in diesen Zeiten triggert diese Seiten im Menschen um das Vielfache.
    Ich würde gerne von mir behaupten, dass ich in solchen Situationen gelassen, ruhig und über den Dingen stehend handle.
    Es klappt leider nicht immer, das mit der Gelassenheit. Ich rege mich auf und werde ein Teil der Problemsituation. Beim Autofahren bin ich inzwischen soweit, dass ich Rüppeln die provozieren wollen Platz mache und/oder einfach keine Reaktion zeige, weil das auf der Straße lebensgefährlich werden kann. Das hat mir meine Freundin die Fahrleherin beigebracht. Sonst bin ich eine der Schlichterinnen die sich unvernünftig Gefahren aussetzt. Ob ich das wohl noch lerne auf Distanz zu gehen, bezweifle ich.
    Ich wünsche dir einen friedlichen gemütlichen Sonntag und herzliche Begegnungen dazu Christina

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Ja, liebe Christina, die meisten meiner Begegnungen waren und sind stets freundlich, bisweilen sogar herzlich. Die jungen Männer, die die hysterische frau gebändigt haben, haben das vorbildlich gemacht. Es brauchte dazu wirklich massive körperliche Kraft. Ich weiß nicht welcher Film bei ihr ablief, aber das hatte etwas Pathologisches. Der Geisterbahnfahrer hat offenbar nach etwas gesucht, womit Frauen am leichtesten zu treffen sind. Bei mir hatte er Pech. Ich finde mich schön :-)))) Kaffee für dich? :-))))))

  • Ilka
    31. Oktober 2021

    Liebe Martina,
    wenn ich das lese, kriege ich Puls. Mir passiert so Mist zum Glück sehr selten. Autofahrerradau geht mit „Scheine hoch“ zum Glück auszublenden, das andere eher gruslig. Vielleicht doch beim nächsten Mal die Polizei rufen. Die Beleidigung der Männer der Frau gegenüber muss heftig gewesen sein.
    Aber dass Kerzen nicht funktionieren, find ich schade. Hätte die sonst auch gekauft.
    Liebe Grüße
    Ilka

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Ja, Ilka, Puls hatte ich auch. Ich hab mich gerade gefragt, welche Scheine ich deiner Meinung nach hochhalten soll … aber ich glaube, das ist ein Tippfehler und du meinst Scheibe hoch, gell? Gefällt mir, du hast mich zum Lachen gebracht. Gelacht habe ich über den Geisterbahnfahrer übrigens auch. Keine Sorge, er hat mein Selbstbild nicht ramponiert. Wenn die Kerzen funktioniert hätten, hätte ich gleich ein halbes Dutzend unter euch Raumseelen verlost. Kaffee oder Tee? :-)))))

  • Ursula aus dem Süden
    31. Oktober 2021

    Uiui wie grausig…. da hatte ich es ja gut am Meer. Sitze gerade im Zug auf dem Weg nach Hause Oldenburg dann Nürnberg dann noch ein bisschen und ich bin zu Hause.
    Ich geb dir ein bisschen meerbriese ab. Konnte reichlich inhalieren.
    Es war herrlich.

    LG Ursula

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Oh jaaaaa, Meeresbrise, Salzwasserluft … Wunderbar. Dankeschön. Komm gut heim! :-))))))

      • Ursula aus dem Süden
        1. November 2021

        Bin gut zu Hause angekommen. Die Bahn war pünktlich. Gut ab und an war es etwas wie Pokern aber jeder Anschlusszug wurde erreicht. Ok der eine da war ich knapp an der Luftnot… egal.
        Resümee: ich hab eine neue Liebe gefunden. Inselliebe. Norderney. Wenn auch doch viele Menschen und Bausünden und trotz Insel viele Autos. Man könnte meine also so ganz vorsichtig wenn man mit der Fähre auf die Insel zufährt – hat was ähnliches wie Miniatur NewYork. Aber die Insel ist klasse. Weit und offen das Meer. Leckere Möglichkeiten Essen zu gehen bzw. zu bekommen und viel vegan möglich aber auch das dicke Stück Käsekuchen mit dem leckeren Capuccino. Eines ist sicher ich komme wieder irgendwann… und dann mit Übernachtung und länger.

        • Martina Goernemann
          5. November 2021

          Wie schön für dich! Halte die guten Eindrücke fest und mach‘ die Seele stark damit. Versprochen?! :-))))))

  • Beate Kalauch
    31. Oktober 2021

    Hallo, Du Liebe!
    Atme es weg, geh an die Sonne und denke Dir, DU bist sicher nicht wirklich gemeint. Wer sich so benimmt hat ein dickes Problem mit sich selbst! Du bist doch wirklich tageslichttauglich und wahrscheinlich mag er schon seit Jahren nicht in den Spiegel schauen….Hab einen wundervollen Sonntag und lächle es weg!
    Beate

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Hahahaha! Ich hab das längst weggelacht. Und zwar schallend! Keine Sorge, ich nehme mir das wirklich nicht zu Herzen. Ich hab mit Absicht nicht beschrieben, wie jämmerlich der schreiende Mann in seinen klitzekleinen Auto aussah. Ich dachte, das wirkt wie eine Retourkutsche. Ich wusste, dass ihr Raumseelen euch das sowieso denken könnt. Kaffee für dich? :-)))))

  • Edith
    31. Oktober 2021

    Boh, das ist der blanke Horror… wenn man unverschuldet derart zwischen die Fronten gerät.
    Früher versuchte ich jeden Streit zu schlichten aber heute halte ich mich lieber im Hintergrund auf… es werden dermaßen schnell die Messer gezückt… und ich muss schon sagen, dass mir das Angst macht.
    Auf der Straße finde ich auch dass inzwischen wieder viele mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs sind.
    Zu Beginn von Corona empfand ich dass es mehr Respekt zwischen den Strassennutzern gab, aber das lag vielleicht nur daran dass viel weniger Leute auf der Straße waren…
    Also, zur Stärkung oder zur Beruhigung der Nerven: selbstgemachten Limoncello, der natürlich nicht mit dem von der Fattoria mithalten kann, aber mit Cava verfeinert kann er sich sehen und erst recht trinken lassen.
    Liebe Martina, nix ist mit Geisterbahn !!! So ein Depp !!!
    Wir feiern heute Geburtstag von meinem Gatten und lassen Halloween – wie immer – links liegen.
    Habt alle eine schöne Woche und bleibt von Deppen verschont!
    Edith

    • Edith
      31. Oktober 2021

      Ach ja, und Kitchen Clean… das wäre doch mal ne Erfindung! Und äußerst nützlich. Vielleicht sollte da mal jemand seine überschüssige Energie reinstecken….
      LG,Edith

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Ist auch mein Eindruck, die Leute sind extrem aggressiv und brauchen Ventile damit sie nicht platzen. Bisher mag ich die Menschen aber noch, denn die meisten sind im Grunde ihres Herzens nette Menschen. Wenn einem allerdings an EINEM Tag die blankliegenden Nerven der Mitbürger so geballt begegnen, dann ist es schon schwierig die gute Laune zu behalten. Kaffee? Auf den Alkohol komme ich am frühen Abend gern zurück!:-)))))

  • Linde aus dem Taunus
    31. Oktober 2021

    Guten Morgen liebe Martina und liebe Raumseelen,
    Ich bin…….sprachlos!?Kaffee bitte!
    Was ist bloß los mit den Menschen? All das was Du da schreibst ist wie in einem falschen Film und doch traurige Realität. Und es verleitet dazu, sich selbst zu sagen: Ich bleibe Zuhause in meiner heilen Welt. Aber die ist bei mir momentan auch keine heile Welt. Habe vor einem Jahr meiner ExSchwägerin unsere 85qm Einliegerwohnung zu einem Spottpreis vermietet weil ich dachte sie verdient nicht so viel und ich hätte jemand der achtsam und pfleglich damit umgeht. Unsere Bedingung war lediglich, sich während unserer Reisen um Post und Garten Giessen zu kümmern. Das Giessen wurde mehr schlecht als recht gemacht. Darauf angesprochen sagte sie sie hätte nicht immer Zeit gehabt und ich könne ja neue Blumen kaufen. Unser Gartenhaus wurde ohne zu fragen zum abstellen von Übertöpfen etc. benutzt. Ich hatte ihr dann geschrieben dass wir mal reden müssten. Es gab dann ein kurzes Telefonat ohne Klärung. Auf meine Whats app, sie möchte bitte sagen wann wir persönlich reden könnten…..kam nichts. Gestern Morgen habe ich sie dann angerufen. Sie hat mich gleich beschimpft mit den Worten: Deine Sorgen möchte ich haben. Du hast nämlich keine…Ich blieb ruhig aber sie war ohne Einsicht. Ich sagte ihr dann, dass wir glauben dass wenn sie denkt wir seien so schlechte Vermieter es besser sei, wenn wir den Mietvertrag (läuft bis 1.1.23) nicht verlängern werden. Kreischt….dann schick mir halt die Kündigung und legt auf……Mir geht das gesundheitlich an die Substanz , dass es mir schlecht geht obwohl ich nur Gutes getan habe !? Oder sind wir einfach nur dumm gewesen? Dass es Menschen gibt die nur nehmen? Und dass die richtige Konsequenz ist zu sagen….Das will und das brauche ich nicht.
    Also zurück zu Deinem heutigen Thema.
    Was ist bloss mit den Menschen los? Warum sind (Gott sei dank nicht alle) einige Menschen so aggressiv und beleidigend?
    Und zu den ‚organisierten‘ Bettlern. Da gebe ich grundsätzlich nichts. Wenn aber jemand ein Instrument spielt….da gebe ich was.
    Ich hoffe, dass auch für Dich, liebe Martina, es ein einmaliges Erlebnis war, was sich niemals wiederholen wird.
    Ich wünsche uns allen eine Zeit ohne negative Erlebnisse. Bleibt gesund und fröhlich. Linde

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Ja, liebe Linde, mein Eindruck ist auch, dass es immer mehr Menschen werden die „nur nehmen“. Ich weiß wovon du redest. Ich war mit einem solchen Menschen verheiratet und in meinem Adressbuch fanden sich einige solcher Exemplare. Ich kann dir nur raten, bleib der nette Mensch der du bist, ABER bekämpfe ein solches Verhalten mit aller Konsequenz. Das mit deiner Schwägerin wird wie ein rumorendes Ärgernis auf deiner Seele sitzen. Lass dich beim Hausbesitzerverein beraten und beim nächsten mal dokumentierst du die Mängel schriftlich und per Foto. Und dann? Kündigung, damit ein lieber Mensch bei dir einziehen kann. Kaffee für dich? :-))))

  • Andrea August
    31. Oktober 2021

    Guten Morgen liebe Martina und liebe Raumseelen,

    war heute schon frühmorgens mit dem Pflegehund unterwegs und da kannst du keinesfalls schlechte Laune bekommen. Der putzige Kerl ist so witzig und gut drauf. Ich hoffe wir finden sehr bald einen guten Platz für ihn. Habe dann bei einer guten Tasse Kaffee erstmal die letzten zwei Wochen nachlesen müssen, da ich soviel unterwegs war. Ja liebe Martina, dass was du da beschreibst kommt leider oft vor. Ich bin ja täglich in der Innenstadt und München hat ein massives Alkohol- und Drogenproblem, auch wenns keiner wahrhaben will. Bestimmt hatte die junge Frau genug eingeschmissen. Seh das täglich und dann kommen die „normalen“ Aggros auch noch dazu. Zum Glück gibt es immer noch genug Gegengewicht und die Freundlichkeit untereinander ist schon noch vorhanden. Selbst bei den Pappkartonbettlern, die vom Erbettelten kaum was abkriegen, weil ja der Boss abkassiert. Da ich auf meinem Arbeitsweg täglich an den zwei gleichen vorbeigehe,kennt man sich und ich bekomme ein Lächeln und ein freundliches guten Morgen mit auf den Weg, das ich gerne zurückgebe (obwohl sie von mir kein Geld bekommen). So und nun bin ich schon wieder beim Thema gegenseitigen Respekt gelandet:-) Der Typ aus dem Auto hat bestimmt null Selbstwertgefühl, aber da kommt man nur mit totalem ignorieren weiter. Schlimm genug wenn die Partnerin das toleriert warum auch immer. Auf jeden Fall lassen wir uns von solchen Fieslingen nicht die Laune verderben und genießen das herrliche Herbstwetter. Und dass wir supergut ausschauen, wissen wir schließlich selbst am besten 🙂 So, gehe jetzt zum Tee über und werde noch ein bisschen lesen bis ich dann wieder in die herrlich Natur rausgehe. Wünsche allerseits einen herrlichen Sonntag und einen gemütlichen Feiertag, liebe Grüße Andrea

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Das stimmt alles, was du sagst, liebe Andrea. München wirkt immer so aufgeräumt und schick, aber es brodelt gewaltig unter der Zuckerglasur. Es war auch mein Eindruck, dass bei der jungen Frau Drogen im Spiel waren, obwohl sie tatsächlich aussah wie die nette Verkäuferin von nebenan. Und der Geisterbahnfahrer? Ich denke tatsächlich immer noch darüber nach, was für ein trauriges Leben dieses Ehepaar führen muss um so toxisch (auch im Zusammenspiel) zu sein. Ich geniiiieße den Sonntag, da kannst du sicher sein. Kaffee? :-))))))

  • Linde aus dem Taunus
    31. Oktober 2021

    Danke liebe Martina, das tut mir sehr gut. Jetzt Flüssen Tränen. Und ich freue mich auf meine Tochter und Enkeltochter zu denen wir gleich fahren.

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Du musst handeln, liebe Linde. Bei unseren Kindern haben wir doch auch rote Linien gezogen, wenn sie sich anschickten an der Supermarktkasse zu quengeln … :-))))))

  • Tine
    31. Oktober 2021

    Liebe Martina, das war ein ganz „besonderer “ Tag bei dir, der keine Wiederholung braucht. Ich stelle fest, dass wohl jeder im Laufe seines Lebens eine solche verquere Erfahrung macht. So etwas macht mich sprachlos. Ist vielleicht auch nicht schlecht, da ich dann “ kein Öl ins Feuer gieße “ . Das ist ganz sicher deren Problem, nicht meines.
    Genieße einen sonnigen Herbsttag und hab Freude .
    Liebe Grüße Tine

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Ich war tatsächlich stolz auf mich, dass ich mich nicht verleiten ließ, mit dem Geisterbahnfahrer in den Ring zu steigen. Die einzige Bemerkung, die ich mir erlaubt habe, war: „Ihre Frau tut mir von Herzen leid!“ Aber wahrscheinlich habe ich damit eher die Gattin wachgerüttelt als den cholerischen Schreihals :-)))))) Kaffee für dich? :-)))))

  • Gudrun Winklhofer
    31. Oktober 2021

    Liebe Martina!
    Das ist echt schlimm, was Du erlebt hast! Diese Tage voller Aggressionen häufen sich, gerade im Straßenverkehr. Ich erlebe es fast täglich. Rücksichtsloses Verhalten überall.
    Kürzlich hatte ich ein Erlebnis, von dem ich auch erzählen möchte:
    Zwei Fahrspuren münden in eine, um sich nach der Kurve vor der ampelgeregelten Kreuzung wieder zu trennen. Ich befand mich mit meinem Taxi auf der rechten Spur und bemerkte aus dem Augenwinkel, dass der Fahrer neben mir wild gestikulierte. Ich öffnete das Fenster, er grüßte (!), raunzte mich aber sofort in unfreundlichen Ton an: „Sie können sich da nicht einfach reindrängen!“ „Ich dränge mich nicht rein, das sind zwei Fahrspuren“, gab ich zurück und wies auf die Bodenmarkierungen. Es kam keine Antwort, nur ein unwilliges Kopfschütteln und eine abwertende Handbewegung. Fenster zu. Na gut, dachte ich, wahrscheinlich mag er keine Taxis, ließ meine Seitenscheibe ebenfalls hoch und beobachte die Ampel. Plötzlich hupte er und bedeutete mir, das Fenster zu öffnen. Was ich auch tat, innerlich jedoch bereit, auf Konfrontationskurs zu gehen. „Sie!“, rief er, „Sie haben Recht! Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, es sind tatsächlich zwei Fahrspuren!“ Ich war beinahe sprachlos. Ich konnte ihm gerade noch einen schönen Tag wünschen, dann sprang die Ampel auf Grün.
    Auch wenn die Story nicht ganz zum Thema passt, musste ich sie loswerden. Wäre er mir noch einmal in dem aggressiven Ton gekommen, hätte ich vielleicht ebenso reagiert (ich war ja innerlich schon darauf eingestellt). Aber so musste ich darüber lächeln – und darüber berichten.
    So, und jetzt nehme ich gerne einen Kaffee und genieße es, dass der Tag heute etwas länger ist. Ich wünsche Dir und allen Raumseelen einen wunderschönen Spätherbsttag mit Sonnenstrahlen und bunter Farpenpracht!

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Oh ja, du kannst bestimmt unendlich Geschichten erzählen, liebe Gudrun. Wie viele Jahre fährst du schon Taxi in Salzburg? Seeehr lange, gell? Und du hast recht, diese seltenen, wunderbaren Exemplare gibt es auch im Straßenverkehr. An denen sollten wir uns „festhalten“ wenn uns Geisterbahnfahrer begegnen. Salzburg muss wunderschön sein bei diesem herrlichen Herbstwetter. Ich wünsche dir einen fabelhaften Tag. Mach‘ ein bisschen Pause bei und mit uns. Dein Kaffee kommt sofort! :-))))))

  • Claudia, die Hamburger Deern
    31. Oktober 2021

    Hallo liebe Martina und liebe Raumseelen,
    was für unglaubliche Geschichten hast Du heute für uns dabei. Schrecklich!
    Aber Gratulation zu Deiner inneren Einstellung auf den „Arbeitsplatz in der Geisterbahn“. Dass Du das so entspannt stehen lassen konntest, finde ich super.
    Bei mir ist das Selbstbewusstsein immer stark abhängig von der Tagesform. Meistens steh ich über den Dingen, aber manchmal gibt es auch Tage, da denke ich, dass Seitenblicke und Getuschel einzig auf mich bezogen sind. Wie doof. Sollen sie eben weggucken, wenn ihnen der Anblick nicht gefällt.
    Ich habe mir vorgestellt, wie sich wohl die arme Beifahrerin gefühlt haben muss, als der Idiot (darf man doch wohl so sagen) gepöbelt hat. In so eine Situation möchte ich nie kommen, halte es zum Glück aber auch für ausgeschlossen…
    @ Linde: Unbedingt den Mietvertrag nicht verlängern. Du wolltest Gutes tun und das ist der Dank. Mit Sicherheit wird der nächste Mieter oder die Mieterin deutlich netter sein.
    @ Gudrun: Vielen Dank für diese schöne Geschichte!
    Ich habe eben einen Käsekuchen aus dem Backofen geholt. Möchte jemand? Einen Tee hätte ich auch noch im Angebot.
    Genießt den Sonntag,
    Eure Claudia

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Jaaaa! Bitte Käsekuchen. Ein großes Stück! Ich hatte tatschlich den Eindruck, dass es der Geisterbahnfahrerbeifahrerin (tolles Wort :-))))) sehr, sehr peinlich war und dass sie die Eruptionen ihres Gatten gut kannte. Solche Typen können mich wirklich nicht erschüttern, aber ich weiß was du meinst. Das Gefühl zu sich selbst ist oft schwankend. Doch wir Raumseelen haben schon so viel gelernt und haben eine ausreichende Portion Lebenserfahrung gesammelt, als das uns so ein Heiopei „anfassen“ könnte, gell? Ich bring den Kaffee zum Kuchen mit :-))))))

    • Linde aus dem Taunus
      1. November 2021

      Liebe Claudia, ich danke Dir ganz herzlich für Deinen Tipp. Und ja, auch du hast Recht. Ebenso Martina. Rote Linie und Kündigung. Auch wenn das bedeutet, dass es Kreise innerhalb unsere Familie ziehen wird. Soll heissen, dass ich für die Tochter meiner “Mieterin“ immer die Lieblingstante bin. Das wird sich sicherlich dann ändern. Aber wenn das so wäre, kann ich es auch nicht ändern. Ich brauche für mich Harmonie und Frieden.
      Man kann es eben nicht jedem Recht machen. Oder man nimmt in kauf, selber auf der Strecke zu bleiben…..Eine schöne Woche

  • Gudrun vom Elm
    31. Oktober 2021

    Oh mein Gott, liebe Martina, was hast du da erlebt an einem Tag. Da kann das Wetter noch so schön sein und die Sonne strahlen und dann diese… Ich finde gar keine Worte für diese Menschen. Ich kann nicht mal sagen, was ich getan hätte. Ich glaube, eine Strategie gibt es da nicht. Es kommt immer auf den Moment an. Mein Gedanke ist dann immer: Das Universum schlägt irgendwann zurück.
    Liebe Grüße
    Gudrun

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Genau! Karma vergisst keine Adresse. Ich bin aber oft sogar dankbar für solche „Begegnungen“, denn ich beobachte doch so gern und je mehr ich beobachten kann desto größer die Chance, dass mein Roman doch noch eines Tages unterhaltsam und fertig wird. Hahahaha! Kaffee? :-)))))

  • presented by Steph
    31. Oktober 2021

    Hallo liebe Martina und liebe Raumseelen!
    Du meine Güte, da wird aus einem unbeschwerten Stadtbummel urplötzlich einer, der dich in die Deckung zwingt und ängstigt. Vom Geisterbahnfahrer mal ganz abgesehen (der könnte mich auch mal gern haben) Wie toll, dass unbeteiligte Menschen eingegriffen und womöglich Schlimmeres verhindert haben! Es ist erschreckend und traurig, wie grob, roh und brutal (besonders mit Worten) manche sind!!!
    Schade, dass die Kerzen nicht funktionieren ;)) ich hätte sie auch gekauft!
    Herzliche Grüße an euch Alle, habt einen schönen Feiertag!

    • Martina Goernemann
      31. Oktober 2021

      Zack! Sonntag schon wieder vorbei. Wie schön, dass morgen der Feiertag noch dranhängt an diesem Wochenende. Hoffen wir mal, dass die Aggressivität wieder abflaut, wenn die Menschen sich nicht mehr vor dem Virus ängstigen müssen. Aber bis dahin wird leider noch viel Zeit vergehen. Für Kaffee ist es zu spät, oder? :-)))))

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