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Advertising/Werbung, Schlau

Unsere Kartoffeln wachsen im Turm!

Bei uns im Garten wachsen die Kartoffeln nicht in geraden Reihen. Bei uns werden sie gestapelt und wachsen in einem Türmchen. Ein Türmchen, das wir selbst gebaut haben. Großer Ertrag auf sehr kleiner Fläche. Coole Idee? Kommt mit, ich zeige euch wie es geht!

Kartoffeln pflanzen macht Spaß!
Neulich erzählte Tim davon, dass er gern Kartoffeln im Turm anbauen würde. Er erzählte von Maschendraht und Stroh und ich sagte: „Och nö! Tim, das sieht bestimmt total bescheuert aus, wenn so eine Strohtonne bei uns im Garten steht!“

kartoffeln brauchen stroh im turm

Aber mein frischluftverrücktes, naturliebendes, pfadfinderndes Söhnchen war wild entschlossen.
Er schleppte drei Kilo Stroh an und eine Rolle Karnickelzaun, Bindedraht und 120 Liter Bio-Pflanzerde.
Denn er wusste ganz genau, dass seine Mutter einer guten Idee nie widerstehen kann, schon gar nicht wenn das Söhnchen dahinter steckt.

Kartoffeln auf kleiner fläche

Zuerst wird aus dem Karninchenzaun und Bindedraht eine Röhre gebaut. 
Unsere ist 1 Meter hoch und hat einen Durchmesser von knapp 50 Zentimeter. In unserem Garten halten zwei Metallstangen das Ganze im Boden fest. Optimal wenn der Boden durchlässig ist. Bei uns steht der Turm auf einem Kiesweg. Auf Balkon oder Terrasse geht so ein Türmchen aber auch mit einen großen Tonteller als Untersetzer und wenn man nicht so hoch baut, geht das Ganze auch ohne Metallstützen. Rundherum wird der Kaninchendraht entlang der Innenseite mit Stroh gepolstert und dann schichtweise mit Erde befüllt.

kartoffeln muessen bio sein

Kartoffeln braucht man natürlich auch, sonst nutzt die ganze Turmbauerei ja nix! 
Ich habe Saatkartoffeln von Martina aus dem Erdinger Moos bekommen.  Martinas Mann, Anton ist Kartoffelbauer und ein echter Experte. Ich mag das sehr, wenn er mit seinem schönen bayerischen Dialekt über Kartoffeln erzählt und könnte stundenlang zuhören.

kartoffeln platzsparend anbauen

Nach 15 bis 20 Zentimetern Erdschicht wird eine Lage Kartoffeln gelegt.
Außen, am Strohrand des Turms, denn das Grün der Kartoffelpflanze soll ja später seitlich durch den Draht nach außen wachsen.
Irgendwo habe ich mal einen Satz aufgeschnappt, der ungefähr so ging:  „Gärtnern ist wie ein Liebeslied, ein Duett zwischen einem Menschen und Mutter Natur“ …  Ich kann den Sinn dieses Satzes fühlen wenn ich meinem Sohn bei der Gartenarbeit zuschaue. Dieser tiefe Ernst und schmutzige Finger … da zappelt mein Mutterherz vor Glück.

So geht das dann weiter. Lage für Lage.
Strohrand außen, dann Erde, dann Kartoffeln, dann den Strohrand weiter erhöhen und wieder Erde und Kartoffeln!

Kartoffeln brauchen wasser

Und am Schluss gießen!
Nicht ersäufen, aber so reichlich Wasser geben, dass alle Kartoffeln im Turm bis zur untersten Lage richtig durchfeuchtet werden. Nur wenn es wirklich heiß ist, muss das täglich geschehen, ansonsten alle paar Tage. Die Kartoffeln sollen ja nicht im Matsch stehen.

kartoffeln verschiedene sorten im turm

Als letzte Lage haben wir rosa Kartoffeln gelegt.
Ich war einkaufen und entdeckte die Sorte an der Gemüsetheke. Eigentlich entdeckte ich nicht die Sorte, sondern das Herz. Es lag ganz oben auf einem Hügel rosafarbener, glatthäutiger Kartoffeln. Ich konnte nicht widerstehen und füllte eine Tüte mit dem Herz und einigen seiner kartoffeligen Brüder und Schwestern.
Tim meinte, die Kartoffel würde eher wie ein Hintern aussehen … für mich bleibt es ein Herz! Ein Kartoffelherz!

Kartoffeln verbuddelt im kartoffelturm

Und so sieht er fertig aus, unser Kartoffelturm. 
Unten soll er noch einen Rand aus größeren Kiesesteinen kriegen damit das Stroh nicht rieselt. Aber noch lasse ich das Stroh rundherum etwas liegen. Ich habe nämlich entdeckt, dass die Vögel in unserem Garten darauf lauern um damit ihre Nester zu bauen.
Ich kann es kaum erwarten bis das Kartoffelgrün aus dem Stroh wächst und er rundherum grün sein wird.

Kein Schnäppchen, aber kostbar!
Zählt man alles zusammen, was man für die diversen Utensilien ausgeben muss, dann wird das eine kostbare Ernte, aber wir werden jede einzelne Knolle lieben. Handaufgezogen und Bio! Ich freu mich jetzt schon darauf unsere Turm – Kartoffeln auf meinem Teller zu sehen.

Werbung? Ja klar! 
Werbung für Mutter-und-Kind-Gartenarbeit, ganz egal, wie alt das Kind ist. Und für Biogemüse und gärtnern im Allgemeinen.

 

16 Comments
  • Marianne Tonnius
    11. April 2019

    Liebe Martina, liebe Raumseelen,
    Ja. Kartoffeln werde ich dieses Jahr auch anbauen. Die habe ich schon Anfang März gekauft. Jetzt keimen sie in Eierkartons und bilden schöne Keime. Genau die, die man nicht so gerne hat, wenn man sie schält.
    Vor dem Legen schneide ich sie mindestens 1x durch.
    Ich versuche es dieses Jahr auch zum ersten Mal mit Stroh und Erde. Aber auf dem Boden.
    Schönen Tag, Euch allen
    von Marianne

    • Martina Goernemann
      11. April 2019

      Bin sehr gespannt auf deine Ergebnisse, Marianne. Häppy Donnerstag! :-)))))

  • Beate Schnurr
    11. April 2019

    Einen schönen sonnigen Morgen liebe Martina, liebe Raumseelen
    Der Turm ist ja richtig toll ich glaube ich würde jeden Tag wie ein Flitzebogen kucken, ob schon grünes sprießt; -))) Kann es sein, dass ich das schon mal in irgend einer Gartensendung, kann MDR gewesen sein, gesehen habe?Fand ich damals auch klasse aber war wieder raus aus dem Kopf. Gut, dass du immer am finden solcher guten Ideen bist.
    Ich werde heute meine Stauden zwischen den Rosen pflanzen :-)))
    Es gibt ne tolle Staudengärtnerei in Bio Qualität, die ist, glaube ich, gar nicht sooo weit weg von dir. Illertissen? Einfach zauberhaft und auch viele alte Sorten, die fast ausgestorben sind. Ich weiß, ist Werbung für Illertissen…..oder???
    Weißt du ob es denn vorgezogenes Gemüse in bio gibt? Kohlrabi und Co als Pflänzchen kennen ich konventionell.
    Einen sonnigen Donnerstag und viel Spaß euch allen beim buddeln in der Erde.
    Beate

    • Martina Goernemann
      11. April 2019

      Hallo Beate, das kann gut sein, dass es darüber einen Bericht im TV gab. Die Idee ist uralt, ist nur jahrelang in Vergessenheit geraten. Jetzt wollen immer mehr Menschen einen Nutzgarten haben, haben aber nicht viel Platz. Zack! Kommen die guten alten Ideen wieder hoch. Bio-Setzlinge gibt es hier bei uns in jeder guten Gärtnerei. Wie das bei dir in der Region aussieht weiß ich leider nicht. Häppy Donnerstag! :-)))))

  • Gundula
    11. April 2019

    Moin, Ihr Hobbygärtnerinnen!

    Das ist ja mal sowas von genial, dieser Kartoffelturm!
    Ich bin ja eher mit der konventionellen Pflanzung großgeworden und fand diese langen Acker mit Kartoffelreihen in den Gärten meiner Eltern und Großeltern immer ziemlich trostlos.
    Da sprang einem der Aufwand und die Arbeit förmlich ins Gesicht!
    Vor 2 Jahren habe ich mir 2 lange Hochbeete angelegt, wo aber der Platz auch irgendwann an seine Grenzen geht.
    Mit diesen Türmen spricht ja nun überhaupt nicht mehr dagegen, auch eine Kartoffelernte anzuvisieren.
    Wird gemacht!
    Lieber Tim!
    Habe guffelnd am Tisch gesessen, als ich von dem Hintern las!!!
    Auch Deine Sichtweise über die Form der Kartoffel ist nachvollziehbar!
    Wenn ich noch anmerken darf, ein Hintern älteren Datums!
    Wir Raumseelen sind ja überwiegend im Alter Deiner Ma und älter, wir können nur noch bedingt der Schwerkraft trotzen, stehen aber dazu (gell?) und ziehen es deshalb vor, in der Kartoffel ein eigenwilliges Herz zu sehen: wir haben eben alle ein Herz für Individualisten!!!
    Herzlichst
    Gundula

    • Martina Goernemann
      11. April 2019

      Hahahahaha! Das ist ja eine trostlose Sichtweise auf den „Hintern“, liebe Gundula. Ich sehe mein Kartoffelherz deutlich romantischer als du! Bin gespannt ob im Herbst viele, viele kleine Herzen aus der Erde kullern … Schöööönen Restdonnerstag! :-)))))

      • Gundula
        11. April 2019

        Ganz bestimmt..und im übrigen hab ich da auch zuerst ein Herz gesehen!!!
        Was ich noch unbedingt loswerden wollte:
        Deinen Sohn hast Du gut „hingekriegt“ – und das ganz alleine – dass er sich auch für solche Dinge interessiert. Respekt!

  • Kläre
    11. April 2019

    Das ist ja eine grandiose Idee, allein der Gedanke auf so einer kleinen Fläsche Kartoffel zu pflanzen ,ich bin gespannt was da raus kommt, aber warum soll es nicht gelingen, sie wurden so liebevoll eingepackt….Euch allen liebe Grüsse. Kläre

    • Martina Goernemann
      11. April 2019

      Ich bin auch gespannt wie der berühmte Flitzebogen, Kläre. Schönen Abend! :-)))))

  • Swantje | lucky FEED Blog
    12. April 2019

    Liebe Martina,
    was für eine wundervolle Idee! Davon habe ich noch nie gehört. Irgendwie bin ich jetzt angefixt und möchte das auch gerne ausprobieren. Vielleicht kann ich das auch im Gemeinschaftsprojekt mit meinem Sohn machen 😉
    Ich wünsche Dir gutes Gelingen!
    Liebe Grüße
    Swantje

    • Martina Goernemann
      12. April 2019

      Bin gespannt auf deine Ergebnisse. Halte mich bitte auf dem Laufenden! :-)))))

  • liebefelderin
    22. April 2019

    Hallo Martina,

    habe heute meinen Kartoffelturm fertig gestellt und hoffe nun auf eine reichliche Ernte, um alle Bedenkenträger, Besserwissen und Schwarzmaler meinen Pflanzerfolg im Herbst präsentieren zu können. Gestern musste ich mir so viele Ratschläge anhören, aber ich bin standhaft geblieben und habe mich nicht beirren lassen.

    Vielen Dank für den tollen Tipp und liebste Grüße,
    Daniela

    • Martina Goernemann
      22. April 2019

      Richtig so, Daniela. Bei uns kommen an vielen, vielen Stellen rundherum die ersten grünen Spitzen raus. Wenn das Türmchen grün ist, mache ich Fotos. Schönen Restabend! :-)))))

  • Silvia
    23. April 2019

    Ich folge Dir schon seit Langem, habe aber noch nie einen Kommentar hinterlassen. Die Idee mit dem Kartoffelturm fand ich aber so witzig, dass ich heute auch einen „gebaut“ habe. Da ich von meinen beiden leider verstorbenen Kaninchen noch Stroh und Draht übrig hatte, ist es auch noch eine sinnvolle Resteverwertung geworden. Das Projekt hat mich nun animiert, doch auch mal etwas zu schreiben, als immer nur still mit zu lesen.
    Vielen Dank für die tolle Inspiration! Ich bin schon so gespannt, wann das erste Grün sprießt.

    • Martina Goernemann
      23. April 2019

      Herzlich willkommen, Silvia, hier bei uns Schreiberlingen. Schön, dass du da bist. Unser Kartoffelturm sprießt und sprießt. Mich zerreißt es fast vor Spannung was bei der Kartoffelernte herauskommt. Freu mich, dass ich dich inspirieren konnte. Schreib doch weiter und halte uns auf dem Laufenden. Abgemacht? Guts Nächtli! :-)))))

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