Nicht nur dann, wenn man sie mit falschem Schuhwerk besteigt. Die Berge, die ich meine, bedrohen unsere innere Ruhe und wirken sich ganz übel auf unsere gute Laune aus. Mit jedem Zentimeter, den sie wachsen, mehr und mehr.
Vorab aber schnell eine Meldung zum Freuen, denn der Berg, den der Kater und ich erklimmen mussten, ist erfolgreich bestiegen. Wir sind noch ein paarmal zur Tierärztin gefahren. Und als dann im Gipfelbuch stand: gesund! da haben wir das mit ein paar Gladiolen vom Feld gefeiert.
Ich rede über Bügelwäsche – Berge. Über Berge aus Näh- und Flicksachen, die nach Bearbeitung schreien. Über Berge von Quittungen, die abgeheftet werden müssen. Stapel von Gebrauchsanweisungen, die unübersichtliche Berge bilden, weil wir es nicht schaffen sie regelmäßig abzuheften um sie zu finden wenn sie gebraucht werden. Am schlimmsten und höchsten sind bei uns zuhause die Berge aus Plastikmüll. Ich bin eine leidenschaftliche Plastikverpackungsmüllvermeiderin, und doch sammeln sich bei uns Berge. Und zwar deshalb, weil ich bis zum St. Nimmerleinstag sammele bevor ich sie zum Container fahre.
Bevor es sich zu Bergen auftürmt? Mancher Berg ließe sich sogar vermeiden, weil altmodisch. Wer flickt noch Sachen, wenn man für klitzekleines Geld neue kriegt? Ich mach das, weil ich Wegwerfen doof finde. Macht mein Leben aber bergiger.
Die Frage stelle ich mir jedes mal wenn ich vor unzähligen abgerissenen Knöpfen und losen Säumen sitze. Ganz besonders aber wenn mein Steuerberater auf die Quittungen wartet. Ich würde die Berge aus Papier am liebsten anzünden und frage mich immer wieder warum ich die verflixten Zettel nicht der Reihe nach stressfrei abhefte, so wie sie ins Haus flattern.
Die hab‘ ich endlich geschafft. Meine Kochschublade ging nur noch mit roher Gewalt zu, weil in ihrem Inneren ein bergiges Durcheinander aus Döschen und Tüten herrschte. Ausgefallene Gewürzsorten machen mich immer neugierig. Deshalb kaufe ich stets neue und ein Freund bringt mir mehrmals im Jahr Gewürze aus seiner arabischen Heimat mit. Verpackt in vielen lustigen kleinen Plastiktütchen. „Irgendwann sortiere ich aus und fülle die Beutel in hübsche Gläschen um“ … sage ich seit Monaten. Den Gewürz – Berg habe ich bezwungen! Ganz ohne Bergschuhe.
Und deshalb lautet meine Frage zum Kaffee heute: Was ist es, das uns davon abhält, die Dinge wegzuarbeiten bevor Berge entstehen und wie könnten wir ein derart bergiges Leben vermeiden?
Haltet eure Tassen hin. Ich fülle Kaffee ein und ihr gebt mir dafür euren weisen Rat!
Bea
4. August 2024Guten Morgen Martina und alle Raumseelen, erstmal ist es schön, dass Nacho und Du den Krankheitsberg überwunden habt. Zum Überwinden der Berge kann ich nur sagen dass ich glaube auf einer tektonischen Platte zu leben. Kaum habe ich einen Berg überwunden, tut sich ein neuer auf. Aber als gebürtige Steirerin bin ich das kraxeln gewöhnt. Bei ein paar Dingen habe ich mir angewöhnt, sie gleich zu erledigen, beim Rest wurstel ich mich so durch.
Und jetzt geht es an den Bügelwäsche Berg und dann zu den Pferden. Am Montag und Dienstag gönne ich mir eine kleine Freiheit, ich treffe mich mit einer sehr guten Freundin in Bamberg wo ich lange zur Schule gegangen bin. Einfach mal bummeln und ratschen und in Erinnerungen schwelgen.
Ich wünsche uns allen einen schönen Sonntag.
Martina Goernemann
4. August 2024Wie schaffst du das, manche Dinge sofort zu erledigen? Was ist dein Geheimnis? Magie? Beschwörungsformeln? Viel Spaß in Bamberg. Niedliche kleine Stadt. Kaffee für dich? :-)))
Bea
4. August 2024Kaffee wie immer gerne. Ja Bamberg ist sehr heimelig. Da ich eher unordentlich und eine Meisterin in der Aufschieberitis bin habe ich mir angewöhnt täglich eine kleine Zeitspanne für den Abbau der Berge einzuhalten. Klappt ganz gut.
Martina Goernemann
4. August 2024Kluger Plan. Ein Zeichen großer Selbstdisziplin. Ich bin diesbezüglich nicht so gut! :-)))))
Ilka
4. August 2024Oh, ich dachte schon der der Überschrift an Bügelwäsche. Und ich kann dir sagen, warum der liegt. Irgendwas anderes ist mir gerade wichtiger. Und sei es die Tasse Kaffee in Ruhe oder der Spaziergang. Also klar ein Prioritätending.
Übrigens ist bei uns jetzt Küchenauswahl für die Wohnung akut. Inzwischen steht die Wahl zwischen türkisgrün und grau. Und – haltet euch fest – ich find das Grau richtig gut. Jetzt muss das Nichtlein entscheiden, sie wird schließlich darin kochen . Aber anstrengend das ganze. Und der Fußboden muss noch bearbeitet werden und Geräte kaufen und….
Wobei wir wieder bei der Bergefrage sind, an welcher Stelle steht da wohl die Bügelwäsche?
Aber erstmal Sonntag und Kaffee
Lieben Gruß
Ilka
Martina Goernemann
4. August 2024Oh ja, ist klar. Und richtig ist das auch, dass andere Dinge oft Vorrang haben müssen oder sollen. Mich treibt eher die Frage um, warum ich zusehe, wie der Berg höher und höher wird, anstatt ihn in kleinen Häppchen zu bearbeiten. Graue Küche finde ich toll. Eine Freundin hat gerade eine bekommen. Sieht super aus. Kaffee?:-)))))
Ursula aus dem Süden
4. August 2024Guten Morgen,
oh je ja diese Berge – habe erst vor einigen Tagen einen ganzen Berg (ungefähr Zugspitze) Flickwäsche erledigt von Löchlein zunähen bis Saum von Hosen nach oben. Noch ein paar Putzlappen aus alten Handtüchern genäht. Die Papiere sortiert – schon auf Grund von Rente etc – viel vernichtet. Zwei Stapel hab ich noch.
Arbeite mich gerade – ok in den letzten Tagen eher nicht wegen warm ok heiß – durch ist viel liegengeblieben und es hat sich doch obwohl ich so gut wie nix kaufe angesammelt.
Die Gewürze und Küchenzutaten ist auch so ein Thema. Da bin ich gerade am Suchen nach einer Lösung. Und noch vieles mehr.
Die kalten Jahreszeit kommt ja auch und Zeit ja jetzt.
Hier nur kurz eine Tasse grünen Tee. Geh gleich ins Schwimmbad und schau später wieder rein.
Bei mir war es wirklich die letzten Monate bzw. Jahre wegen Arbeit und dem schlummernden Burnout zu viel passiert privat und im Büro. Jetzt geht es so langsam aufwärts.
Keine Ahnung vieles ist eben einfach so und bequem manchmal mag man auch einfach nicht. Vielleicht ist es einfach zu wenig wichtig….
LG
Ursula
PS: stelle mal Ketoknäckebrot auf den Tisch gestern gebacken
Martina Goernemann
4. August 2024Die klingst jeden Sonntag ein bisschen positiver. Großartig! Ich bin sicher, vor dir liegt eine richtig gute Zeit! Vielleicht hast du recht und manche Berge sollten uns piepwurstegal sein. Vom Knäcke nehme ich gern. Kaffee für dich? :-)))))
Andrea August
4. August 2024Guten Morgen liebe Martina,
erstmal drücke ich Nacho und dich ganz fest und freu mich sehr. Das Rätsel der Berge habe ich auch noch nicht lösen können und es nervt mich immer wieder.
Es würde ja vieles erleichtern alles gleich an die richtigen Stellen zu legen bzw. zu erledigen, aber das klappt fast nie. Es funktioniert nur beim Kühlschrank und Vorratsschrank. Andererseits was solls, es gibt einfach schönere Dinge im Leben und die sollte man immer gleich machen. Deshalb wünsche ich einen schönen geruhsamen und faulen Sonntag ohne Berge und sehr gerne mit einer weiteren Tasse Kaffee. Liebe Grüße Andrea
Martina Goernemann
4. August 2024Hahahaha. „Das Rätsel der Berge“ klingt wie ein Heimatroman … ist aber bei weitem nicht so idyllisch, gell? :-))))) Lustig, dass dein Kühlschrank offenbar meinem gleicht. Dort schaffe ich es tatsächlich auch, dass es nicht bergig sondern schön geordnet zugeht. Kaffee kommt sofort! :-)))))
Christina
4. August 2024Guten Morgen ihr Lieben! Piepwurstegal versuche ich seit Jahrzehnten. Entweder Frau kann das oder nicht. Ich gehöre zu nicht. Jedes wirklich und wahrhaftig jedes Jahr werden alle Berge abgearbeitet, von innen nach aussen! Und jedes Jahr kommen sie wegen „das habe ich ganz einfach noch immer nicht herausgefunden“ wieder. Ich bin gerade wieder am Aussen fertig ordnen, innen ist zur Zeit perfekt! Innen = Schubladen, Schränke Gestelle, Ablagen, Ordner. Aussen= Keller, Arbeitsraum und Vorratsräumchen. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Gang sind stets in Ordnung, Das ist für mich offensichtlich erste Prio und scheint darum auch zu funktionieren. Den Rest werde ich wohl als Herausforderung an meine Konsequenz oder Selbstdisziplin annehmen und den Frieden damit machen müssen. Stellt euch vor wir wären perfekt, wie langweilig wäre das denn! Anstatt rümele habe ich gerade einen frischen Zopf aus dem Ofen geholt! Wie wäre ein Stück mit Butter und Honig zum Kaffee von dir liebe Martina???
Martina Goernemann
4. August 2024Du beschreibst es immer so herrlich. So lange wir nicht ernsthaft zu Messis werden, sollten wir die Berge wahrscheinlich einfach lockerer betrachten. Locker ist momentan mein Lieblingswort. Ich werde demnächst ausführlicher darüber schreiben warum. Vom Zopf sehr gerne und der Kaffee kommt sofort! :-)))))
gabriele
4. August 2024Hurra, hurra für Nacho. Es freut mich sehr für euch, daß es ihm wieder gut geht.
Eine klitzekleine Sekunde lang dachte ich, du hättest eine gruselige Bergtour hinter dir. Aber dann war alles klar. Bügelberg, Stoff/Nähberg, usw. Alles auch bei mir alte Bekannte. Der größte Berg befindet sich aber auf meiner Festplatte unter dem Begriff „Fotos“, die wirklich sehr dringend aussortiert gehören. Aber dieses Prokra….Dingens hat mich da voll im Griff. Und nicht nur da. Seit einem halben Jahr weiß ich, daß ich am kommenden Donnerstag wieder ins Emsland fahre, um am Kunstwochenende auf Schloss Clemenswerth teilzunehmen. Ratet mal, wann ich mit den Vorbereitungen angefangen habe, lach.
So ist das halt. Im Großen und Ganzen habe ich meinen Frieden damit gemacht. Und wenn dann doch der Ärger durchkommt gibt es genug Energie um den einen oder anderen Stapel abzuarbeiten.
In diesem Sinne herzliche Grüße aus NF, Gabriele….. die gleich mal ins Atelier fährt 🙂
Martina Goernemann
4. August 2024Au weia! Die Festplatte!!! Da ist bei mir auch Bedarf! Danke vielmals für den sweet reminder :-)))))! Für deine Ausstellung schicke ich ein dickes Toitoitoi. Berichtest du im Anschluss? Kaffee für dich? :-))))
Ursula aus dem Süden
4. August 2024stimmt da war noch was Festplatte Laptop und Handy – aktuell 9498 irgendwas Fotos auf dem Handy.
LG
Ursula
Elke mit *
4. August 2024Guten Morgen ihr Lieben Raumseelen,
ohne, da hast du einen wunden Punkt erwischt. Das ist wie mit der Grusche,Schublade, die bestimmt jeder imHaus hat. Hattest du da nicht auch mal darüber geschrieben?
Papier-, Plastik- und Restmüll wird bei uns immer sofort erledigt, da alle vier Wochen die Müllabfuhr kommt. Da bin ich schon mal Save. Bügelwäsche ist auch so ein Ding, man denkt immer, wegen drei Hemden lohnt das nicht und wartet auf die nächsten drei. Bei meinen Gewürzen und Backzutaten sah das ähnlich aus. Ich habe mit beim großen „a“ Gewürzgläschen bestellt und alles ümgefüllt. Die Backzutaten haben in alten Marmeladengläser eine neue Heimat gefunden. Die Deckel habe ich schwarz gestrichen und mit einem Ölstift drauf geschrieben, was drin ist. Backpulver kaufe ich nur noch im 500 gr. Gebinde und fülle es in ein altes Müsliglas um. Einen Unverpackt Laden haben wir leider keinen in der Nähe, sonst würde ich da meine wichtigsten Zutaten besorgen. Aber alles kann man ja nicht haben. So ist wenigstens etwas Müll eingespart und die Schubladen übersichtlich bestückt. Waschwäsche sammelt sich bei uns nicht zu Bergen, da ich das Elend in der Waschküche nicht sehen kann. Da wir teilweise 5-6 Personen sind, muss das regelmäßig abgearbeitet werden. Papierkram ist der einzige Berg bei uns, der zwei Mal im Jahr abgeheftet wird. Da will bei uns niemand so richtig dran. Von hübsch verpackten Produkten halte ich bewusst Abstand, da ich mich kenne und die Verpackung sicher in einem Sammelkarton landen würde. *rotfl*. Außer mein Bastelreich. Da darf niemand rein. Dammann es schon mal sein, dass sich da ein kleines Häufchen mit Stempeln, Papieren, verschiedenen Klebern, etc. ansammelt. Wenn ich dann die Unterlage nicht mehr sehe oder nicht mehr weiß, wo ich was zum Trocknen hinlegen soll, dann packt mich das Aufräumvirus und dann kann es wieder weiter gehen.
Ich wünsche Allen einen schönen Sonntag.
LG
Elke mit *
Martina Goernemann
4. August 2024Es ist so wohltuend zu wissen, dass wir Raumseelen uns in so vielen Dingen so ähnlich sind. Bei uns in München nimmt die Müllabfuhr den Plastikmüll nicht mit. Der muss entweder in die Hausmülltonne (was ich persönlich doof ginde) oder eigenhändig zum Container gebracht werden. Das ist meine Achillesferse. Ich sammle und sammle … aber wäre ja auch doof wenn wir alle perfekt wären, gell? Kaffee? :-))))
Katrin
4. August 2024Einen schönen Sonntag Vormittag noch! Liebe Grüße vom Donauursprung – am Weg nach Freiburg, gestartet am Rande von Stuttgart.
Ich hab leider keine freien EUweiten MB mehr und kann mich erst vom nächsten WLan aus wieder melden 🙂
Bis später!!!
Liebe Grüße
Katrin
Martina Goernemann
4. August 2024Das klingt nach Urlaub! Ich wünsche dir Sonne, nette Menschen und gutes Essen. Kaffee jederzeit wenn du eine Hand frei hast :-))))
Agnes
13. Oktober 2024Berge darf man nicht wachsen lassen….aber ab und zu geht e eben nicht anders. Umso erfreulicher ist es, wenn man sie dann abgearbeitet hat. Da kommt dann Freude und Zufriedenheit auf. Also haben diese „Berge“ vielleicht sogar einen Sinn.
LG Agnes
Martina Goernemann
13. Oktober 2024Das sind weise Worte von dir, liebe Agnes. Diese ganz besondere Zufriedenheit ist etwas Feines, gell? Magst du zum (virtuellen) Kaffee kommen? :-)))))